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Sklaverei | Rezension

Standard, 10. November 2016, Tasmetu,6350 Views2 Comments
Sklaverei by Lydia Cacho
Published by Fischer Verlage Genres: Erfahrung und Schicksal, Sachbuch
Pages: 352
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five-stars

„Die Suche muss weitergehen, die Wahrheit muss ans Licht. Jede dieser menschlichen Tragödien ist das Produkt einer Idee und einer Strategie, und die Komplizen müssen benannt werden.“

Sklaverei by Lydia Cacho
Published by Fischer Verlage Genres: Erfahrung und Schicksal, Sachbuch
Pages: 352
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Die Autorin:

Lydia Cacho wurde 1963 in Mexiko geboren und ist Aktivistin, Feministin und Journalistin. Sie lebt momentan aufgrund von Morddrohungen und Bedrohung, die durch ihre aktive Arbeit und das Aufklären einiger Mafiamachenschaften u.ä., im Ausland.

Die Story:

Sklaverei. Menschenhandel, Trafficking. Wie man es auch nennt, es ist real. Und zwar heute, hier und heute und zwar auf der ganzen Welt – ja, auch bei uns. Lydia Cacho ist eine engagierte Aktivistin und Journalistin und fasst in „Sklaverei“ Geschichten und Fakten zum Thema globaler Sexsklaverei zusammen.

Meine Meinung:

(Diese Meinung wurde direkt nach Beenden des Buches innerhalb kürzester Zeit verfasst und ist entsprechend emotional und kurz. Ich habe es mit Absicht so gelassen.)

Ein großartiges Buch, das sich auch wunderbar für Laien eignet. Es verschont einen nicht vor der grausamen, verdammt wahren Realität, die heute, hier und jetzt überall – auch bei uns – passiert. Das Buch ist persönlich, genau, mitreißend und beschreibt mit Fingerspitzengefühl eine systematische Brutalität und Ausbeutung, für die man eigentlich gar keine Worte finden kann.
Cacho schreibt eindringlich und ausführlich. Sie deckt dieses immense Netzwerk, das sich im Schatten unseres Alltags verbirgt, auf und holt es ans Licht. Beleuchtet alle Seiten – nicht nur die der Opfer. Sie erzählt von Reisen, Gesprächen, Begegnungen und Morddrohungen, die sie bekommen hat und Kollegen, die bei dem Versuch die Sklaverei zu beenden, ermordet wurden. Sie stellt alle Beteiligten als menschlich da, sucht nie die Schuld bei den Opfern und zeichnet sie so, wie sie sind. Sie wird emotional, beschreibt aber auch ruhig und sachlich die Fakten. Das Buch reißt einem das Herz heraus, füllt es mit der schmerzhaften Wahrheit und gibt es einem erst zurück, wenn man wirklich verstanden hat was hier passiert.
Ich denke dieses Buch sollte von viel mehr Menschen gelesen werden, damit sie wissen was so vielen Menschen / Frauen passiert, während wir beim gemütlichen Abendessen sitzen. Allerdings rate ich davon ab, es direkt vor dem Abendessen zu lesen, da einem an der ein oder anderen Stelle tatsächlich übel werden kann – von den Geschichten oder von der Galle und Wut die sich in einem zusammenbraut.
Ich habe nun schon einige Bücher zu diesem Thema gelesen aber noch nie habe ich so einen glühenden, heißen Ball aus Wut und Verachtung in meiner Kehle gespürt, wie bei dieser Lektüre. Ich bekomme das Bedürfnis die ganze Welt in Brand zu setzen, wegen all dieser Grausamkeit die leider Gottes keine Fiktion ist sondern die Realität von fast 3 Millionen (!) Menschen. Man fühlt sich hilflos, weil das System dafür so global und riesig und verzweigt ist, weil die mächtigsten Menschen der Welt darin verwickelt oder entsprechend bestochen oder bedroht sind, und nichts dagegen tun. Deswegen müssen wir, die „einfachen Leute“ endlich die Augen öffnen und diesem schrecklichen Monster ins Gesicht blicken, ohne sofort wieder so zu tun als hätten wir es nicht gesehen. Es ist da und wir müssen es bekämpfen.
(Einziger Minuspunkt: Es fokussiert sich komplett auf Sexsklaverei, was der Titel anders suggeriert)
– Ich habe die Ausgabe der Bundeszentrale für politische Bildung gelesen –

Ein großartiges Buch, das ich nur empfehlen kann. Es zeigt die verdammt reale Schattenseite unsere heutigen Welt in all ihrer Grausamkeit.

Anmerkung: Ich habe dieses Buch im Rahmen meiner Recherche Arbeit für ein Belletristik Projekt von mir gelesen. Es war nicht mein erstes und letztes Buch zu diesem Thema.

Nächstes Buch: Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten – Becky Chambers

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2 Kommentare

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