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Guides | Rezension

Standard, 9. Mai 2017, Tasmetu,5759 Views0 Comments
Guides by Robison Wells
Published by Harper Verlag Genres: Jugendbuch, Science Fiction
Pages: 272
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four-stars

 

Guides by Robison Wells
Published by Harper Verlag Genres: Jugendbuch, Science Fiction
Pages: 272
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four-stars

Der Autor:

Robison Wells wurde 1978 in Utah, USA, geboren. Er und sein Bruder, Dan Wells, sind beide Autoren und begeisterte Leser. Er studierte an der Universität von Utah und widmet sich heute voll und ganz dem Schreiben.

Die Story:

Niemand weiß, was sich in dem gigantischen UFO befindet, das die Welt nach seinem Absturz in Atem hält. Und Alice ist sicher: Niemand außer ihr Vater, der für die NASA arbeitet, hätte seine siebzehnjährige Tochter jetzt auf ein Internat nach Minnesota gebracht – ausgerechnet mitten ins Zentrum der Katastrophe. Hier kommt Alice der Wahrheit hinter den Nachrichten gefährlich nahe. Doch mit der Wahrheit kommt auch die Angst vor den unbekannten Geschöpfen, die das Raumschiff verlassen …

Meine Meinung:

Als ich die Synopsis dieses Buches las, wusste ich: Ich muss es lesen! Es klang so sehr nach dem Film „Arrival“, nur im Jugendbuchstil, dass es mich magisch anzog.
Und ich wurde nicht enttäuscht. Zwar ist das Buch nur in gewissem Maße creepy, aber es war etwas ziemlich besonderes. Denn Wells schafft es hier, viele Elemente, die ich sehr zu schätzen weiß, in einem Buch zu kombinieren.
So ist unsere Protagonistin, Aly, zur Hälfte Navajo, hat also Wurzeln in einem der nordamerikanischen Indianerstämme. Auch ihr Äußeres spiegelt das wieder und sie ist stolz darauf. Außerdem spielt es im weiteren Verlauf des Buches noch eine große Rolle. Zwar kann ich hier aufgrund von Spoilern nicht ins Detail gehen, aber auch andere indigene Völker Nordamerikas sind in dieser Geschichte von ausschlaggebender Bedeutung und ich liebe es. Vor allem, weil man es ganz am Anfang nicht erwarten würde.
Für mich war Aly auch deshalb interessant, weil sie eines dieser superreichen Teenies ist, für die Geld nicht viel bedeutet und die alles haben können. Am Anfang dachte ich, sie würde deshalb vielleicht arrogant sein. War sie aber überhaupt nicht. Sie hatte Humor – vor allem einen wundervollen Sarkasmus – und ihr waren Freundschaften das allerwichtigste. Außerdem ist sie ziemlich taff, bleibt aber trotzdem ein Teenie.
Dass reiche Eltern ihre Kinder aufgrund ihrer Arbeit vernachlässigen, ist definitiv ein Thema, aber Alys Vater, der bei der NASA arbeitet, interessiert sich trotzdem für seine Tochter, was ich schön fand. Sie sahen sich nicht oft, aber sie konnte ihn immer anrufen und er wusste, was in ihrem Leben gerade wichtig war und hatte ein ernsthaftes Interesse daran, dass es ihr gut ging. In einem Buch zu sehen, dass auch stark arbeitende Eltern (in dem Fall ein alleinerziehender Vater) gut für ihr Kind da sein können, fand ich schön.
Auch das Thema Technik wird hier gut dargestellt: Aly und ihre Freunde hingen viel am Handy, kommunizierten darüber mit anderen, usw. Es war auf natürliche Weise eingebunden und etwas, was ich in anderen Büchern oft vermisse.
Ich könnte hier noch viele, viele weitere Elemente – kleine und große – aufzählen, die ich richtig gut fand, weil man sie so nicht oft in Jugendbüchern findet. Aber ich möchte auch nicht zu viel vorweg nehmen.
Auch zur Story kann ich leider nicht viel sagen, ohne zu spoilern. Das Buch ist so kurz und – trotz des Untertitels – ein Standalone. Das machte es erfrischend und schnell zu lesen, aber man merkte auch deutlich, wie viel hier weggestrichen worden war. Die Story war insgesamt relativ platt, wenn auch spannend, und am Ende blieben viele Fragen unbeantwortet, obwohl das nicht hätte sein müssen. Auch innerhalb des Textes fehlte mir oft etwas (eine Reaktion, ein Gefühl, eine Beschreibung der Umgebung, etc). Das was der Story aber am meisten Potenzials geraubt hat, war, wie einfach es sich der Autor mit den Aliens gemacht hat. Es machte zwar alles am Ende Sinn, aber ich fand, dass er sich da durchaus noch mehr Problematiken hätte ausdenken können – so war es glatt zu einfach. Aber damit habe ich eigentlich schon viel zu viel gesagt.
„Guides“ ist definitiv ein Buch, das man selbst entdecken sollte und das viel Potenzial birgt. Es ist schnell, unterhaltsam und etwas ganz besonderes, wenn auch leider nicht ganz rund.

Ein außergewöhnliches Jugendbuch

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Anmerkung: Dieses Buch war ein Rezensionsexemplar des HarperCollins (ya!) Verlags – vielen, vielen Dank! :)

Nächstes Buch: Vier Farben der Magie . V.E. Schwab

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