Kolumnen / Autorenleben

Frühlingsgefühle

Standard, 7. März 2017, Tasmetu,5709 Views0 Comments

Draußen scheint die Sonne, feine Wolkenstreifen zieren den blauen Himmel, die Temperatur klettert langsam aber sicher nach oben. Und ich sitze immer noch hier. Am Laptop. Und fühle… nichts. 

In einem meiner letzten Blogposts hatte ich ja angekündigt, dass es auf Tasmetu ruhiger wird. Dass es danach aber so bergab geht mit Motivation und Inspiration war eigentlich nicht geplant.
Fast 3 Wochen sind vergangen und ich habe bis auf eine Rezension und ein Video eigentlich gar nichts mehr für diesen Blog gemacht.
Ich muss zugeben: Ich genieße das gerade sehr. Es nimmt mir eine unglaubliche Last und viel Stress von den Schultern. Aber gleichzeitig macht es mir Angst. Wo sind meine Ideen? Wieso habe ich zeitgleich eine Lese- UND eine Schreibflaute (ja, auch im Autorenleben) entwickelt? Wo ist der Spaß am Bloggen? Ich wollte mich mit diesem Schritt doch befreien, um zu fliegen, nicht um nach vorne zu kippen und auf dem Boden kleben zu bleiben.

Neue Wege

Es ist immer schwer, neue Wege zu gehen. Sie sind ungewohnt, oft steil und unbequem, man bekommt Blasen an den Füßen und möchte sich irgendwann nur noch auf die Bank hocken. Aber ich weiß, dass sich die Anstrengung lohnen wird. Deshalb gehe ich weiter, auch wenn ich die Landschaft gerade so gar nicht genießen kann.

Nebel zieht auf

Mein Leben fühlt sich momentan an wie eine Achterbahnfahrt. Es passiert so unfassbar viel, Gutes und Schlechtes, dass ich das gar nicht mehr verarbeiten kann. Am Anfang hat das noch zu extremen Stimmungsschwankungen geführt, doch dann zog Nebel auf und jetzt stecke ich in einer dicken Wolke. Als hätten sich meine Emotionen heruntergefahren, weil sie ohnehin nicht hinterher kommen. Ich bin mir sicher, dass sie zurück kommen werden und irgendwo bin ich froh, gerade nicht auf alles so heftig zu reagieren, wie ich es sonst tun würde. Gleichzeitig liebe ich meine Emotionen – sie sind das was mich ausmacht. Und, was für mich vielleicht sogar noch wichtiger ist: Sie steuern meine Kreativität. Ohne Emotionen keine Ideen. Ohne Ideen, kein kreativ sein. Ohne Kreativität, kein Glück.

Frühlingsgefühle

Obwohl das alles gerade nicht so rosig klingt, ist da viel Freude in mir. Sie sprudelt derzeit nur nicht an die Oberfläche. Ich nehme all die guten Dinge, die gerade passieren, wahr und lasse diese Glückseeligkeit, die Ehrfurcht, die Liebe einfach zu. Auch wenn sie durch eine Wolke gedämpft werden. Und ich sehe den Frühling. Nehme den Duft wahr, sehe die ersten Blumen, beobachte die heimkehrenden Vögel, staune über Sonnenuntergänge und genieße die Wärme. Und wenn ihr das hier lest, komme ich gerade auf Madeira an, wo ich die nächsten 10 Tage verbringen werde. Brauche ich noch mehr Gründe, um glücklich zu sein? Ich denke nicht.
Die Wolke wird sich verziehen. Sie braucht nur ein bisschen Hilfe von einem Flugzeug, wilden Disneyliedern und Geduld. Denn eigentlich ist das Leben gerade nicht einfach nur turbulent und anstrengend, sondern in aller erster Linie verdammt schön.

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