Adventures Projekt 2016

Mal was Neues | Die ugandische Küche

Standard, 3. Februar 2016, Tasmetu,9859 Views6 Comments

Neue Dinge ausprobieren. Im Zeitalter der Globalisierung gar nicht so einfach… denkt man zumindest. Es gibt noch genügend Dinge auf dieser Welt, von denen wir in Deutschland nichts wissen. Ugandisches Essen zum Beispiel. Und damit verpassen wir wirklich etwas. 

Ich habe keine Ahnung von Uganda, das sage ich gleich und ganz ehrlich vorweg. Ich musste erst einmal googlen, wo in Afrika dieses Land denn liegt, was für eine Ethnologie Studentin schon recht traurig ist (Zu meiner Verteidigung: Mein Fokus liegt auf Asien).

Doch genau deshalb war ich so neugierig auf den kleinen Essensstand, den ich bei der Tegernseer Montgolfiade (den Bericht dazu findet ihr hier), entdeckt habe. Ich bin, wie man vielleicht beim ein oder anderen Post rausgehört hat, relativ schwierig wenn es um das Thema Essen geht. Ich mag ganz viele Dinge nicht, habe Allergien und scheue mich sehr davor, neues auszuprobieren. Doch letzteres will ich ja schon seit einer Weile ändern und die Gerichte klangen so verlockend, dass ich es einfach mal probieren musste.

Muwogo musiike

Das ist der ugandische Name für „frittierte Maniok“. Muwogo ist hierbei das Wort für die Maniok Wurzel. Einige kennen diese Wurzel vielleicht aus Brasilien oder diversen afrikanischen Ländern, aber ich hatte in meinem Leben noch nie etwas darüber gehört. Und trotzdem habe ich mich getraut. Und es war SO! LECKER!

Eigentlich ist der Geschmack relativ unspektakulär und doch fand ich es sehr sehr lecker. Das, was mich am meisten beeindruckt hat, war, wie sättigend diese Wurzel ist. Sie besteht zwar fast ausschließlich aus Kohlenhydraten, aber sie macht wirklich wirklich lange satt und zwar auf eine angenehme Art und Weise.

Avocados schmecken übrigens absolut genial dazu. Allein vom Tippen bekomme ich schon wieder Lust auf diese Kombination.

Muwogo spricht man übrigens nicht MU-WO-GO aus, sondern Muogo (oder so. Ich habe es selbst nicht ganz hinbekommen :D).

Sumbusa

Sumbusa sind frittierte Teigtaschen mit Hackfleischfüllung. Das war das Gericht, was wir zuerst probiert haben, denn man kann sich ungefähr vorstellen, wie es schmeckt. Und doch war es unerwartet. Denn das Hackfleisch ist sehr interessant gewürzt – zuerst ist es beinahe scharf, doch dann ist es einfach nur köstlich. Und desto länger man den Geschmack anschließend im Mund hat, desto besser wird er und desto mehr will man davon.

Bundazi

Eine ugandische Süßigkeit, die ich nicht so ganz beschreiben kann. Es sind frittierte Teigbällchen (Anmerkung: Nicht alles in Uganda wird frittiert, wir haben nur 3 frittierte Gericht gehabt. Ansonsten wird viel mit Kochbananen, Bohnen, usw, gearbeitet), die man selbst probieren muss.

Kampala Take Away

So hieß der Stand, der von Juliet betrieben wird. Juliet kommt aus Uganda, hat in Indien studiert und baut sich in Deutschland mit ihrem kleinen ugandischen Essenstand gerade etwas auf.

Dabei geht sie ein wenig unkonventionell vor. Denn sie benutzt die ugandischen Namen für all ihre Gerichte. Dafür hat sie auch von ihren Landsleuten viel Kritik zu hören bekommen, da es durch die Kolonialzeit in Uganda vollkommen unüblich ist, die eigene Sprache zu nutzen (vor allem wenn es ums Geschäft geht). Englisch ist die Sprache, die alle können und nutzen sollen. Ein Essensstand, der sich noch dazu im konservativen Deutschland durchsetzen soll, der ugandische Wörter benutzt schien für viele absurd. Doch ich, und viele andere, finden es absolut genial. Genau das macht es so besonders und ich bewundere Juliet dafür, dass sie einfach ihren Weg geht.

Woher ich das alles weiß? Weil ich mich mit ihr unterhalten habe. Sie ist eine unglaublich fröhliche und sehr sympathische Person, der ich nur alles Glück der Welt wünschen kann.

Leider hat sie (noch) keine Webseite, aber solltet ihr jemals ein besonderes (und köstliches) Catering brauchen, bucht sie. Es lohnt sich wirklich!*

Und achja, liebe Kochbuchverlage… bitte bitte bitte bringt ein ugandisches Kochbuch raus. Am Besten von Juliet. 

 

Ihr seht: Es lohnt sich immer wieder, Neues auszuprobieren. Solltet ihr jemals die Gelegenheit haben, ugandisches Essen zu probieren: tut es!

2016-01-30-13.35.51

 

*Schreibt ihr einfach: kampalatakeaway@yahoo.com

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6 Kommentare

  • Antworten Birungi Maku 8. Februar 2016 um 17:41

    Mein Name ist Birungi(Juliet) haa das hat mir sehr gut gefallen und berüht, danke danke webale nnyo nnyo nnyo.

  • Antworten Monatsrückblick | Juni 2016 - Tasmetu 30. Juni 2016 um 10:04

    […] anders. Auf dem Flohmarkt. In der Flugwerf Schleißheim. Auf dem Streetlife Festival, auf dem ich Juliet wieder getroffen habe. Auf dem Foodtruck Festival. Auf dem Philosophy Slam. Beim IKEA. Beim […]

  • Antworten Alexander 12. Dezember 2016 um 10:27

    Wir haben den Stand auf dem Taufkirchner Weihnachtsmarkt in der Eschenpassage (Dez.2016) kennen gelernt. Sehr leckeres Essen und eine erfreuliche Bereicherung des üblichen Christkindlmarkt-Angebots, da kommt fast ein bißchen Tollwood-Stimmung auf ;-)
    Leider gibt’s kein Restaurant dazu, aber vielleicht kann man Birungi ja im Münchner Raum nachreisen …

    • Antworten Tasmetu 12. Dezember 2016 um 12:55

      Oh, weißt du ob sie noch länger dort bleiben wird? Würde sie wirklich gerne wieder besuchen :)
      Ja, es wäre toll, ein Restaurant dazu zu haben aber sie sind ein kleines Team ohne viel Kapital. Sich da in/bei München was aufzubauen ist verdammt schwer :(

      • Antworten Alexander 12. Dezember 2016 um 13:45

        Leider ist der Markt schon zuende, dauert nur ein Wochenende. Vielleicht muß man einfach regelmäßig nachfragen.
        In Taufkirchen gibt es aber tatsächlich ein afrikanisches Restaurant, das wir auch sehr schätzen: http://www.kilimanjaro-restaurant.de

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