Kolumnen / Autorenleben

Die Lebensflaute

Standard, 8. Januar 2016, Tasmetu,11944 Views23 Comments

So viele Videos. Keine Kolumnen mehr. Was ist hier eigentlich gerade los?

[Ein Beitrag über meine aktuelle Lage]

Ich wache auf. Ich will nicht aufstehen. Ich will einfach nie wieder aufstehen. Ich will für immer unter der Decke bleiben und mein Kissen angrummeln.

Seit Silvester geht es mir so. Jeden Morgen. Dabei war mein Silvester großartig und ich war voller Motivation. 2016, das letzte Jahr von Projekt 2016, hatte begonnen und ich würde es rocken! Doch am 1.1. wachte ich auf und die gesamte Motivation, all meine Inspiration und Kreativität war einfach verschwunden. Und ist bisher nicht wiedergekommen.

In meinen freien Tagen um die Feiertage wollte ich schreiben – Blogposts und vor allem endlich wieder an meinen Buchprojekten, ich wollte endlich all die angefangenen Bücher fertiglesen und außerdem noch so viel anderes tun. Was ich getan habe? Gar nichts.
Das Einzige, zu was ich derzeit noch im Stande bin ist Videos drehen und sie schneiden. Das ist alles, was mir gerade noch Spaß macht. Lesen, Hörbücher, Schreiben, Fotos machen, Gestalten, Gedanken aufschreiben, Zeichnen, all diese Dinge. Es ist, als wären sie in ein schwarzes Loch gefallen. Dabei sind genau das die Dinge, die mir Spaß machen und die mich als Person ausmachen. Es ist, als wäre meine Persönlichkeit in einen Spontanurlaub gefahren und hätte mich zurückgelassen. Ich fühle mich wie in „Alles steht Kopf“ – meine Freude und meine Traurigkeit (die Gefühle, die mich am meisten inspirieren) sind irgendwo verschollen und alles, was mir bleibt, sind Wut, Ekel und Angst. Ich habe gerade 24/7 miese Laune, nichts mehr zu erzählen und wenn, dann ist es mit Garantie irgendetwas, was mich nervt oder über das ich mich aufrege.

Etwas stimmt nicht.

Und das merkt man auch auf dem Blog. Im Dezember kam kein einziger Blogpost. Ja, ich hatte 24 Videos + Rezensionen, das war einen Menge Content und neben einem Job und anderen Dingen sehr sehr viel Arbeit, aber dennoch. Lieber würde ich nie wieder Videos machen, anstatt mit dem Kolumnen schreiben aufzuhören. Doch genau das habe ich getan. Ich habe aufgehört zu schreiben, zu lesen, zu leben.

Wenn jemand meine Motivation, meine Inspiration oder meine Kreativität irgendwo findet, gebt sie bitte bei mir ab. Sie werden sehr vermisst.

Es ist jetzt eine Woche her, seit dieses seltsame, graue Gefühl angefangen hat mich davon abzuhalten, das zu tun, was ich doch sonst immer tun will. Die ersten Zweifel beginnen sich zu regen: Wenn du gerade gar keine Lust darauf hast – willst du es dann überhaupt?

Ja. Jetzt, in diesem Moment, habe ich die Zähne zusammengebissen und schreibe diesen Beitrag. Er ist nicht fröhlich oder motivierend, aber er ist ein erster, anstrengender Schritt zurück zu meinem eigentlichen Ich. Und desto mehr ich schreibe, desto leichter wird es. Gut. Ich kann es also noch. Tippen. Sätze bilden. Sinn ergeben.
Aber dieser Text ist nicht das, was er sein hätte sollen. Anstelle dieser grauen Gedanken hätte hier eine schillernde Rede über mein wundervolles Jahr 2015 und meine Ziele für 2016 stehen müssen, die jeden Leser dazu motiviert, aufzustehen und  sich motiviert an die Umsetzung der eigenen Träume zu machen. Soweit der Plan.

Das hier ist das Leben. Und das Leben kann man nicht planen.

Es ist gut so. Ich habe in meinem Ich-werde-jetzt-glücklich-Wahn einen Dämpfer bekommen. Er wurde durch nichts schlimmes ausgelöst (zum Glück), er war einfach da. Als wäre ich ganz plötzlich in Nebel geraten. Aber anstatt Fernlicht anzuschalten und krampfhaft zu versuchen, nach vorne zu blicken, sollte ich vielleicht mal nach den Nebelscheinwerfern suchen und einen Blick zur Seite werfen. Bin ich noch auf der Straße, auf der ich sein will? Oder ist der kleine, kurvige Schotterweg, der hier abzweigt nicht der eigentliche Weg für mich? Der schwere, aber der landschaftlich schönere, wie man so sagt? Habe ich mich verfahren? Wo stehe ich in meinem Leben und was genau ist passiert, dass ich von meinen klar definierten Zielen in einen Nebelwald gefallen bin? Von jetzt auf gleich. Oder ist das einfach nur ein Test, ob ich es schaffe durch die Nebelschwaden zu kommen, ohne von meinem Weg abzukommen?

Schreiben heilt mich. Mit jedem Wort.

Dieser Blogpost wird wohl keine Moral zum Mitnehmen haben, wie ich es sonst immer versuche. Vielleicht ergibt er nicht einmal Sinn. Er beschreibt einfach meine aktuelle Situation und erklärt vielleicht, warum in letzter Zeit auf meinem Blog nichts los war, außer Rezensionen und Videos.

Doch mit jedem Wort, um das dieser Beitrag länger wird, lichtet sich der Nebel ein bisschen. Und vielleicht wache ich morgen auf und der Nebel ist verzogen. Und falls nicht, muss ich trotzdem weitergehen.

Nicht aufgeben.

Kämpfen.

Egal, was den Weg versperrt.

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23 Kommentare

  • Antworten Simone 8. Januar 2016 um 11:10

    Hallo Tasmin,

    Wenn ich so eine Flaute habe, dann lasse ich alles liegen und gehe mit meinem Hund in den Wald. Meistens habe ich in so einem Zustand Ewigkeiten an den Dingen, die ich machen möchte. Gönne ich mir dann aber eine Pause, sind die geplanten Dinge zu einem späteren Zeitpunkt im nu erledigt.

    Liebe Grüsse
    Simone

    • Antworten Tasmetu 8. Januar 2016 um 13:52

      Liebe Simone,

      ja, rausgehen ist vermutlich sinnvoll. Vielleicht mache ich morgen mal einen ausgedehnten Spaziergang :)

      Danke dir!

  • Antworten Bücher, auf die ich mich freue [Frühjahr 2016] - Tasmetu 8. Januar 2016 um 12:17

    […] meinem letzten Beitrag muss wieder etwas fröhliches auf meinen Blog. Und deswegen habe ich jetzt spontan entschieden euch […]

  • Antworten Sandra 8. Januar 2016 um 13:15

    Liebe Tasmin,

    ich kenne das auch nur zu gut, glaub mal. Aber du hast recht. Tu erstens etwas, was dir hilft und gut tut. Zweitens stress dich nicht und zwinge dich nicht zu Dingen, es sei denn sie sind halt einfach lebensnotwendig. Aber was den Blog betrifft, oder die Videos, lass dir Zeit. Das Licht scheint am Ende heller als vorher. Das wird schon wieder ♥

    *drück*

    Liebe Grüße
    Sandra

    • Antworten Tasmetu 8. Januar 2016 um 13:53

      Liebe Sandra,

      danke dir für deine lieben Worten, sie bauen auf und helfen. <3

  • Antworten Kati 8. Januar 2016 um 13:21

    Hallo Tasmin,
    Ja diese Phasen gehören zum Leben dazu, so nervig sie sind und so verwirren und frustrierend für einen selbst.

    Ich schließe mich Simone an – geh raus in die Natur, lass den Rechner mal ne Weile links liegen. Geh in die Sauna, Joggen, Skifahren, treff Freunde, geht Abzappeln in der Disco. Ich würde meinen Schokokonsum hochschrauben… ;-)

    Du darfst Dich von der Phase nicht dauerhaft runterziehen lassen, das geht vorbei. So sind die Hormone manchmal und unser Kopf weiß dann nicht wo lang es geht. Nicht zu sehr verzweifeln, Du bist ein positiver Mensch und kommst da wieder raus.

    Und sehr gut, schreiben heilt. Der Beitrag war toll geschrieben, dann schreib mehr davon…!

    Das nächste Hoch steht schon vor der Tür!

    Kopf hoch & Liebe Grüße,
    Kati@ZeitzuLesen

    • Antworten Tasmetu 8. Januar 2016 um 13:57

      Liebe Kati,

      deine Tipps sind leider alles Dinge die ich nicht mag oder kann :D Aber du hast natürlich recht – einfach mal was anderes machen. Raus gehen. Kopf frei kriegen.

      Danke dir :)

  • Antworten Jalieza 8. Januar 2016 um 17:34

    Hallo Tasmetu :)

    ich kenne diese Phase nur zu gut und hatte sie bis zum 1.1. (ich hoffe sie ist nicht bis zu dir gewandert o.o)
    Mit deinen letzten drei Worten/Sätzen hast du schon deine Lösung: hau der grauen Masse eins auf die Nase!
    Wenn ich in dieser Phase bin löst das in mir inzwischen einen riesigen, kindlichen Trotz aus, im Sinne von „Neinneinneinnein ich will das nicht. Du kriegst mich nicht unter!“. Mit diesem Trotz kämpfe ich mich dann Wort für Wort und Strich für Strich wieder ins Schreiben, Zeichnen etc rein. Und glaub mir, am Anfang kann es unangenehm und sehr schwierig sein, aber es wird besser und wieder schöner! :) Und wenn dir, speziell beim Schreiben, die Sätze nicht gefallen, denk dran „die erste Fassung ist immer Mist“! ;) Ich wünsche dir alles Gute! <3

    LGs Jalieza

    • Antworten Tasmetu 12. Januar 2016 um 19:29

      Liebe Jalieza,

      vielen Dank für deine kieben Worte :) Ich hoffe es wird bald wieder besser :/

  • Antworten Sarah 8. Januar 2016 um 17:37

    Hallo Tasmin!
    Mensch, das ist echt richtig blöd, dass es dir im Moment so dreckig geht. Das tut mir wirklich leid, vor allem, weil du so motiviert warst und jetzt so mit diesem Dämpfer zu kämpfen hast. Ich kenn solche Momente / Phasen auch echt gut und würde dir sehr gerne einen Tipp geben, leider habe ich auch noch kein Rezept dagegen gefunden :/
    Ich weiß nur mittlerweile, dass es mich nur doppelt und dreifach blockiert, wenn ich mir immer wieder (un)bewusst sage, was ich doch alles lieber machen würde, aber nicht kann; dass da die und die Dinge noch erledigt werden müssen, aber… auch wenn es schwierig ist, hat es mir geholfen, das erst einmal auszublenden und innezuhalten, wie du ja auch in deinem Post geschrieben hast.
    Definitiv geht diese Phase aber wieder vorbei und ich wünsche dir viel Erfolg und Durchhaltevermögen, dass du da unbeschadet rauskommst! :)

    Liebe Grüße,
    Sarah

    • Antworten Tasmetu 12. Januar 2016 um 19:58

      Liebe Sarah,

      schlechte Zeiten gehören nun einmal auch dazu. Und ist Teil des Weges.

      Danke dir :)

  • Antworten Mareike 9. Januar 2016 um 14:30

    Liebe Tasmin,
    ich finde es toll, dass du so ehrlich über deine derzeitige Situation schreibst und es nicht einfach so für dich unter den Tisch kehrst als wäre nichts gewesen. Könnte mir vorstellen, dass du durch das Aufschreiben schon den ersten Schritt raus aus dieser Phase geschafft hast. Wenn ich irgendwo in so einer Phase bin (in der man dann auch an allem zweifelt, alles zerdenkt und vor allem alles zerredet), dann legt sich bei mir irgendwann der Schalter um und ich denke selber: Ich will das nicht mehr! Ich mache das jetzt so! Vielleicht geht es dir ja auch schon so oder bald. :)

    Fühl dich aus den tiefsten Inneren des Internets einmal ganz fest gedrückt!

    Viele Grüße
    Mareike

    • Antworten Tasmetu 12. Januar 2016 um 20:00

      Liebe Mareike,

      ganz lieben Dank für deinen Kommentar. Du hast das positive in diesem negativen Beitrag gesehen und das freut mich sehr :)
      Es war tatsächlich ein erster Schritt. Es ist noch nicht vorbei aber es wird besser.

      Danke dir!

  • Antworten Tinka 12. Januar 2016 um 10:19

    Liebe Tasmin,

    es kann nicht immer nur alles rund laufen im Leben. Es gibt solche nebligen Strecken, ich denke, das ist gar normal und ich bin froh, dass du so ehrlich mit deinen Lesern bist, nicht das heile Bloggerleben präsentierst, denn das Leben ist nicht so

    Versuche nicht, dich zu irgendwas zu zwingen, was im Moment nicht geht. Versuche bei dir anzukommen, mach das, was dir Spaß macht, denk mal nicht an die anderen, sondern fang bei dir an, aufzuräumen. Wenn lesen gerade nicht klappt, dann klappt es nicht, auch mit dem Schreiben. Es muss ja nichts Vernünftiges sein, manchmal reicht auch schön schnödes Rumgekritzel im Tagebuch. Niemand muss es lesen ;)

    Ich wünsche dir alles Liebe und hoffe, dass deine Motivation bald wieder zurück kommt und danke dir, denn du inspirierst mich mit deinen Beiträgen und Videos immer aufs neue. Und wenn du die Inspiration ausstrahlst, dann kommt sie sicher auch wieder zurück ;)

    Liebe Grüße,
    Tinka :)

    • Antworten Tasmetu 12. Januar 2016 um 20:02

      Liebe Tinka,

      danke für deinen Kommentar. Ich habe bei dem Post gar nicht daran gedacht, dass ich damit eine nicht so heile Bloggerseite zeige, aber du hast recht.

      Danke dir <3

  • Antworten Hekabe 20. Januar 2016 um 10:09

    Hallo Tasmin :)
    Abgesehen davon, dass ja ohnehin schon einige hier geschrieben haben, dass sie so eine Flaute gut nachvollziehen können (haben wir ja alle mal), ist mir etwas anderes an deinem Post aufgefallen, das mir sehr gut gefällt: „Schreiben heilt mich. Mit jedem Wort.“
    Das sind wieder mal zwei so ganz kurze Sätze, für die ich dich drücken will, weil sie mir sehr aus der Seele sprechen. Es gibt immer Flauten und fallende Phasen, aber am Ende „heilen“ mich die Dinge, die im Augenblick vielleicht auch etwas schleppend voran gehen, ganz besonders das Schreiben und Bloggen. Also: Lass dich heilen und mach dir im Zweifelsfall nicht zu viel Druck, aber sei dir bewusst, dass es Menschen wie mich gibt, die sehnsüchtig mehr von deinen Texten lesen möchten, weil es mir eben immer wieder so geht, dass ich einen deiner Texte lese und das Gefühl habe, du hättest in meinen Kopf geschaut ;) <3
    Liebe Grüße,
    Hekabe

    • Antworten Tasmetu 22. Januar 2016 um 12:09

      Liebe Hekabe, dein Kommentar macht meinen Tag um circa 300% besser. Danke dir. Ich hoffe auch, dass es bald besser wird :)

  • Antworten Anne 22. Januar 2016 um 11:46

    Hallo Tasmin,
    und wie geht es dir jetzt? Wieder besser?
    Flauten kennt jeder! Mein Jahr ist bisher auch nicht so berauschend, ich bin ständig & immer wieder krank. So viel Zeit, die ich unfreiwillig schlafend verbringen muss :(
    Hab deinen Blog über das Interview bei Wolkenweiß entdeckt und find ihn toll! Komm bestimmt jetzt öfters vorbei!
    LG Anne

    • Antworten Tasmetu 22. Januar 2016 um 12:10

      Danke dir und freut mich, wenn du jetzt ab und zu vorbei schaust :)

      Ich hoffe sie geht bald weg :)

      Liebe Grüße
      Tasmin

  • Antworten Itzenplitz 24. Januar 2016 um 19:03

    Hallo Tasmin,

    wie schon alle anderen gesagt haben, solche Flauten gibt es in jedem Leben. Vorallem wenn man so viele Ziele hat und sich so viel vornimmt wie Du. Dann braucht der Geist mal eine Auszeit. Mach mal etwas ganz anderes. Nimm dir die Zeit , die Du brauchst, wir warten auf Dich. Deine Buchrezensionen sind mir seit langem ein Leitfaden. Also bitte, bitte nicht aufhören!!

    und wie wäre es mit einer schönen Tasse Caotina ;-)

  • Antworten Mitternacht 19. Februar 2016 um 19:04

    Liebe Tasmin,
    so eine Lebensflaute ist nicht schön, das weiß ich. Es geht mir gerade genauso und ich verstehe dich, auch wenn der Beitrag schon einen Monat alt ist. Ich hoffe du hast einen Weg gefunden sie zu überwinden oder es geht dir wenigstens schon besser. Mir geht es gerade auch schon ein wenig besser, vor einer Woche war es noch viel schlimmer. Bei mir kam es eher schleichend schon vor ein paar Monaten und diese Krise habe ich auch ein wenig selbst zu verschulden, wenn man nicht das macht, was man machen würde. Leseflaute hatte ich schon letztes Jahr stark und schreiben geht gerade auch nicht. Fröhliche Musik hilft mir da sehr, aber das weißt du schon, glaube ich. Den anderen stimme ich zu, die Vorschläge sollte ich beherzigen.
    Ich freue mich auf weitere Posts von dir und gebe dir ganz viel Kraft für deinen Weg zurück ;)
    Viele Grüße :)

  • Antworten Eine verschrobene Liebeserklärung ans Bloggen | Geekgeflüster 5. Mai 2017 um 20:07

    […] Das alles abgezogen bleibt also nicht mehr viel, das eine Motivation zum Bloggen sein kann. Für mich bleibt genau genommen nur noch eins: Das Schreiben, so banal das auch klingen mag. Ich bin jemand, der Sprache liebt. Sprache ist für mich das, das meine Welt ordnet, sortiert und ihr Schattierungen gibt. Bei nichts werde ich mir so gut über meinen eigenen Standpunkt klar wie beim Schreiben eines Texts und im Laufe der Jahre hat es unzählige Texte gegeben, die ich aus dem einen oder anderen Grund nie veröffentlicht habe, die es aber für mich gebraucht hat, um mir meiner selbst bewusst zu werden. Mich abzureagieren, meine Liebe zu etwas zu gestehen oder einfach nur, um möglichst viele Bandwurmsätze über fünf Zeilen aneinander zu reihen. Für mich ist es ein unglaublicher Unterschied, ob ich einen Nebensatz mit „wobei“ einleite oder einen neuen Satz aufmache und auf seltsame Art macht mich weniges so aggressiv wie mehrfache Ausrufezeichen. (Deshalb müsste ich wohl auch in meiner persönlichen Hölle, den ganzen Tag Facebookposts voller Rechtschreib-, Grammatik- und Zeichenfehler korrigieren. ;)) Wenn ich schreibe, geht es mir besser. Egal, ob es um die Arbeit an einem Roman oder einen Blogpost geht. Ein wenig ist das vielleicht mit gesundem Essen zu vergleichen: Natürlich kann ich mich auch nur von Fastfood ernähren, aber das tut mir nicht gut, genauso wie es mir nicht guttut, wenn ich länger nicht zum Schreiben komme. Oder um Tasmin von Tasmetu (zwar aus einem etwas anderen Kontext, aber das macht die Worte nicht weniger wahr) zu zitieren: „Schreiben heilt mich.“ […]

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