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Freundschaft | #1 | Lachen

Standard, 3. April 2015, Tasmetu,11676 Views5 Comments

Ein Thema, über das ich mir seit sehr langer Zeit immer wieder intensiv Gedanken mache, ist Freundschaft. Die Zeit nach der Schule, die Zeit des Neuanfangs ist die Zeit, in der die meisten Freundschaften zerbrechen. Man sieht, wer wirklich ein Freund war und wer nur ein guter Bekannter. Und man lernt neue Leute kennen, die man mit ganzen anderen Augen kennenlernt als es noch vor einem Jahr der Fall gewesen wäre.
Ich möchte hier eine kleine Serie über Freundschaft ins Leben rufen, in der ich euch jeden Freitag meine Gedanken zu dem Thema mitteile und auch gerne mit euch diskutiere: Seht ihr das genauso?

Ich gliedere diese „Serie“ in mehrere Unterthemen und heute habe ich mir das einfachste und vielleicht auch das offensichtlichste Thema herausgesucht: Lachen.

Es mag offensichtlich erscheinen, dass wir mit unseren Freunden lachen können und den selben Humor haben. Aber oft denken wir darüber gar nicht bewusst wirklich nach. Und das ist auch nicht weiter schlimm, wenn eine Freundschaft dir ein gutes Gefühl vermittelt.
Und meistens ist das der Fall, wenn ihr zusammen lachen könnt. Sei es nun über Vergangenes, über euch selbst, über eine Fernsehsendung, über Shows, über eigentlich alles.
Wenn es jemand schafft euch zum Lachen zu bringen wenn ihr schlecht drauf seid, ist das schon einmal ein sehr sehr gutes Zeichen. Und wenn ihr mit jemandem mehr lacht als das ihr euch über Negatives austauscht, bedeutet das bereits sehr viel.

Doch die Themen, über die man gemeinsam lachen kann, können sich auch ändern. Während ich früher zum Beispiel darüber lachen konnte, dass mich ein Kumpel „Spaßes halber“ beleidigt hat, kann ich das heute nicht mehr. Wieso sollte ich mich beleidigen lassen? Und das auch noch von jemandem, der mir nahe steht? Natürlich ist es nach wie vor nicht so gemeint, doch meine Ansichten haben sich verändert. Erfahrungen haben mich geprägt. Ich bin älter geworden. Und einmal wieder stolpere ich über dieses „Erwachsen sein“ und reiße dabei einige Freunde und Bekannte zu Boden, die ich dort liegen lassen muss um selbst weiterzugehen. Denn eine Freundschaft soll mir ein gutes Gefühl geben. Doch wenn sie nur noch auf Negativem basiert und man nicht mehr lachen kann und der Humor nicht mehr zu Spaß, sondern zu Verletzungen führt: Was bringt diese Freundschaft dann noch?

Es ist niemals einfach, so etwas festzustellen. Aber wenn sich Freundschaften auseinander entwickeln – und das merkt man meist zuerst daran, dass man nicht mehr gemeinsam lacht und Spaß hat – dann soll es wohl so sein. Natürlich sind Freunde auch für schwere Zeiten da und man darf – und sollte – auch über ernste Themen sprechen. Doch was gibt es schöneres, als gemeinsam laut loszulachen?

Was meint ihr? Wie wichtig ist Humor in einer Freundschaft?

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5 Kommentare

  • Antworten Hekabe 3. April 2015 um 9:45

    Unglaublich wichtig. Kann auch an mir und meinem manchmal etwas seltsamen Humor liegen, aber mit Leuten, mit denen ich mich nicht am Boden kringeln kann vor lachen – und sei es nur über irgendein witziges Youtube-Video – könnte ich wohl nicht eng befreundet sein.
    (Auch weil solche Leute viel zu viel von dem, was ich so von mir gebe, aber sarkastisch/ironisch meine zu ernst nehmen würden.)

    Unabhängig davon: Ich weiß nicht so genau, wieso, aber der Post geht mir gerade extrem unter die Haut. Freue mich schon auf mehr aus der Reihe :)
    lg
    Hekabe

    • Antworten Tasmetu 3. April 2015 um 10:50

      Oh ja, Ironie und Sarkasmus habe ich jetzt gar nciht erwähnt – das habe ich wohl beim Tippen vergessen. Kenne ich aber nur zu gut. :D

      Dankeschön :)

      LG

  • Antworten Anna 3. April 2015 um 10:10

    Huhu,

    hachja, das kenn ich mit den Freundschaften… besonders nach dem Abi hat sich doch sehr vieles verändert und manchmal, wenn ich zurückdenke, wundert man sich ganz schön, mit wem man alles mal „befreundet“ war. Heute hat man die vielleicht noch bei Facebook und sagt sich auf der Straße „hallo“, aber mehr dann auch nicht mehr…mit vielen könnte ich jetzt absolut nichts mehr anfangen, aber mit 17/18 war es doch ein wenig anders. Vielleicht auch gar nicht mal so schlecht, da, jedenfalls hab ich das Gefühl, man mit sehr viel mehr unterschiedlichen Menschen zu tun hatte. Heute ist der Freundeskreis irgendwie „homogener“ :D
    Das mit dem Beleidigen kenne ich übrigens nicht so…. aber derjenige wäre wohl auch nicht allzu lange mein Freund gewesen. Natürlich neckt man sich mal, aber das sollte wirklich nicht ins Beleidigen abrutschen.

    Liebe Grüße und schöne Ostertage!

    Anna

    • Antworten Tasmetu 3. April 2015 um 10:53

      Ja, bei mir ging das nach dem Abi auch los. Ich hatte zwar in der Schule noch nie richtig enge Freundschaften sondern hatte meine besten Freunde immer außerhalb der Schule aber so ein Schulabschluss ist doch ein großer Schritt der vor allem was Freundschaften angeht viel verändert. Den „homogene“ Freundeskreis kenne ich auch, war bei mir auch so :)

      Danke für deinen tollen Kommentar :)

  • Antworten {Blogtalk am Wochenende} Plaudern & Stöbern | Büchernische 5. Juni 2015 um 13:01

    […] gibt sie, diese Freundschaften (schöne Artikelreihe von Tasmetu), die mit einem Tweet oder einem Chat im Netz begannen. Es gibt […]

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